„Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme nur so selten dazu.“ – Ödön von Horváth.
7:30 Uhr. Ich bin Partner, Frühstücksorganisator und der, der den Kaffee rettet.
9:00 Uhr. Im Homeoffice: konzentrierter Mitarbeiter, verfügbarer Kollege, technisch versierter Problemlöser.
12:00 Uhr. Schnell was kochen, Spülmaschine ausräumen, Paket für den Nachbarn annehmen.
Abends: Zuhörer, Gesprächspartner, Netflix-Mitentscheider.
Unterschiedliche Rollen – manchmal im Minutentakt. Jede bringt ihre eigenen Erwartungen mit. Und manchmal weiß ich selbst nicht mehr genau, wer ich gerade bin – oder sein soll.
Beim spielen der Rollen kann es zu diversen Schwierigkeiten kommen:
- Interrollenkonflikt (Rollenkonflikt zwischen verschiedenen sozialen Rollen)
Ein beruflicher Termin kollidiert mit einer familiären Verpflichtung in deiner Rolle als Vater - Rollenunklarheit (Unklare oder fehlende Erwartungen an die Rolle)
Du übernimmst eine neue Position in einem Team, aber die Erwartungen deiner Kolleg:innen und Vorgesetzten sind diffus oder widersprüchlich. - Rollenerwartungen sind widersprüchlich – auch innerhalb einer Rolle
In der Rolle der Führungskraft sollst du gleichzeitig empathisch sein und harte Entscheidungen treffen. - Rollenklarheit vs. Rollenambiguität
In einem agilen Team bist du mal „Kolleg:in“, mal „Projektleiter:in“, mal „Mentor:in“ – ohne dass klar ist, wer was entscheidet.
Um den Überblick zu bewahren hilft die Rollenklärung. Hilfreich ist dafür die Frage:
Als wer bin ich wann für wen was, und das wie genau?
Wer sich ehrlich fragt: „Als wer bin ich wann für wen was – und das wie genau?“, öffnet den Raum für mehr Klarheit, Selbststeuerung und Entwicklung.
Ob als Führungskraft, Kolleg:in, Elternteil oder Partner:in – bewusste Rollenklärung hilft dabei, Erwartungen besser zu erkennen, Rollenkonflikte zu reduzieren und sich selbst nicht zu verlieren. Selbstbestimmt handeln statt nur funktionieren: Das beginnt mit der Frage nach der eigenen Rolle.







